Newsletter des Kaninchenschutz e.V. - Februar 2017

11.02.2017

           

Schneemassen liegen auf den Zweigen und Ästen,
erstarrt schweigt die Welt.
Tina Seidler

Der Winter zeigt seine kalte Schulter - und viele Außenkaninchenhalter quält die Sorge um die Lieblinge, die draußen sitzen. Ist ihnen nicht kalt? Erfrieren sie? Muss ich sie reinholen?
Doch unser Fotomodell zeigt: Kaninchen finden Schnee entspannend-schön!
Der dicke Winterpelz und die plüschigen Füße schützen die Langohren vor dem kalten Wetter und oft genießen sie es richtig, durch das weiße "Puder" zu toben.

Wir sind uns sicher, dass auch eure Kaninchen sich über Schnee freuen - ob in Außenhaltung oder innen, wo der Schnee zum Beispiel in einer Kiste hereingebracht werden kann.
Darum suchen wir eure schönsten Schnee-Fotos!
Schickt sie uns bis zum 28.02.2017 an presse@kaninchenschutz.de
Die schönsten Fotos werden im März-Newsletter veröffentlicht.

Jetzt wünschen wir euch aber erst einmal viel Spaß beim Lesen des aktuellen Newsletters, der euch viel über die Arbeit zum Schutz von Kaninchen erzählt.

Euer Presseteam des Kaninchenschutz e.V.

Pflegestelle im Kaninchenschutz e.V. - Anke

Auch diesen Monat wollen wir eine unserer so wichtigen Kaninchenschutz e.V.-Pflegestellen vorstellen. Unsere Pflegestellen beherbergen zumeist nicht nur Kaninchen, die vom Kaninchenschutz e.V. unterstützt werden, sondern vielfach auch private Pflegetiere. Sie sind daher immer auf Unterstützung angewiesen - moralisch, durch liebe Worte, durch Trost nach Trauerfällen oder ganz simpel und einfach auch durch Sachspenden.
Wir zeigen euch, was eine Pflegestelle noch ausmacht, sie bewegt und womit sie zu kämpfen hat.
In diesem Monat haben wir mit Anke gesprochem, bei der derzeit neben privaten Tieren vier Patentiere in zwei Paaren leben: Fräulein Elvis & Azzurro und Mr. Stringer & Miss Marple.


Was war dein bisher schlimmster Pflegefall?
Mr. Stringer mit seinem gebrochenen Bein, weil es mir als freier Wohnungshalter extrem schwer fiel, ihn wirklich in diesen winzigen Käfig, den ich nochmal in der Mitte teilen musste, zu halten. Außerdem war es mein erster so komplizierter Bruch, der nun einige Vorsichtsmaßnahmen nach sich zog und weiterhin ziehen wird.

Was war das bisher schönste Erlebnis während deiner Zeit als Pflegestelle?
Dass Fräulein Elvis und ich jetzt auch ab und zu etwas kuscheln, nachdem sie am Anfang so aggressiv gegenüber Menschen war. Auch wenn ich immer noch vorsichtig bleibe - man weiß ja nie, ob sie sich nicht doch erschreckt und sich festbeißt.

Was motiviert dich, wenn die Arbeit als Pflegestelle gerade besonders hart ist?
Ich mich selber, weil ich weiß, dass sie ohne mich keine Möglichkeit haben, sich selber zu versorgen - auch wenn ich letztes Jahr manchmal dachte, Fräulein Elvis war am Kühlschrank.

Was braucht eine Pflegestelle außer finanzieller Unterstützung durch den Verein & Patenschaften?
Die Liebe zu den Tieren, eben weil es manchmal schwierige Kaninchen oder schwierige Krankheiten gibt. Die eigene Einschätzung, was jeder Pfleger leisten kann, wenn plötzlich doch mal mehr als ein oder zwei Tiere krank werden. Ich bewundere immer unsere großen Pflegestellen, die das so super hinbekommen. Ach ja, und ganz wichtig - Plan B bis Plan Z sollte auch immer da sein! Letztes Jahr musste Azzurro ja von draußen nach drinnen ziehen. Da muss schon mal schnell Platz da sein und das noch artgerecht und kaninchensicher - wobei Fräulein Elvis dann auch schnell durch das ganze Haus getobt ist.

Was würdest du jemandem raten, der überlegt, eine Pflegestelle zu werden?
Worüber sollte man sich vorher besonders Gedanken machen?

Ganz wichtig ist, sich selber richtig einzuschätzen, auch mit der Anzahl der Tiere. Mein eigenes oberes Limit sind derzeit 6 Tiere, wobei mir 3 Bereiche mit Saubermachen und Beschäftigen manchmal schon etwas zu viel wird, sollte jetzt etwas Unvorhergesehenes dazu kommen. Ich plane immer Pausen und freie Zeit ein. Gerade Pflegetiere, die der KS aufnimmt, sind in der Regel krank bzw. ihr Leben war bedroht. Es ist also meistens davon auszugehen, dass jedes neue Tier viel Zeit in Anspruch nehmen könnte und das dauerhaft – im „schlimmsten“ Fall auch über 10 und mehr Jahre. Wobei ich persönlich das nun nicht als schlimm ansehe. Die Vermittlung wird insgesamt auch immer schwieriger, finde ich… Und ganz wichtig: Aus eben mal parken kann schnell mehr werden und der KS übernimmt nicht automatisch alle Tierarztkosten. Ich erinnere mich gut an zwei Jungs aus einer Zuchtauflösung, da hab ich mal eben schnell 500 Euro beim Tierarzt gelassen. Oder wenn ich an Anette denke, die durfte ja dank meines Freundes bei uns bleiben. Tja... und dann musste die Gebärmutter raus, sie reagierte im Inneren auf die Fäden und musste nachoperiert werden. Patsch – wieder um die 500 Euro weg! Außerdem musste sie eine Zeit im kleinen Gehege sitzen.
Wie ich eingangs schon bei Mr. Stringer berichtete: Es ist für mich das schlimmste, ein Kaninchen einzusperren. Wobei alleine schon eine längere Quarantäne möglich sein muss… Ich selber habe meine Quarantäne selten unter 2m² pro Tier.

Mr. Stringer ~ Azzurro & Fräulein Elvis ~ Miss Marple

Danke für eure Unterstützung!

Wir sagen Dankeschön an alle, die sich mit einer Spende an unserem Projekt "Sammelbestellung für Pflegestellen" beteiligt haben.
Durch dieses Projekt kann der Verein Kaninchen-Pflegestellen mit regelmäßig gebrauchten Gütern wie Spritzen und Desinfektionsmittel versorgen.

"Über den Tellerrand geschaut" - Nothilfefonds für Kaninchen

Ein krankes Kaninchen kann schnell hohe Kosten verursachen, die den Halter in eine Notlage bringen.
Die Nothilfefonds Fonds für alle Felle und Klopfer hilft stehen Kaninchen und ihren Haltern in solchen Situationen zur Seite.
Wie sie helfen und wie sie unterstützt werden können, erfahrt ihr bei unserem heutigen Blick über den Tellerrand.

Der Fonds für alle Felle

Der Fonds für alle Felle versteht sich als Nothilfe für Kaninchen (und ihre Halter/innen) in schwierigen finanziellen Situationen, wie die der folgenden Beispiele:

Kaninchenmann „Hannes“:
Hannes sollte auf Empfehlung eines wenig kaninchenkundigen Tierarztes eingeschläfert werden, weil er schlecht fraß. Zwei Kaninchenschützerinnen nahmen sich des Tieres an und ließen zunächst einmal die dringend notwendige Diagnostik vornehmen, bei der sich dann die verschiedenen, aber durchaus behandelbaren Baustellen offenbarten. Die Kosten für Diagnostik und Behandlung stiegen dabei schnell in die Höhe, so dass sie die finanziellen Möglichkeiten der beiden Retterinnen überstiegen. Sie baten daher den Fonds für alle Felle um Unterstützung, die ihnen gerne gewährt wurde.

Kaninchendame „Bella“
Die kleine Bella lebte ein glückliches, gesundes und artgerechtes Kaninchenleben. Leider wurde sie aber genau zu dem Zeitpunkt schwer krank, als ihre Halterin in die Arbeitslosigkeit fiel. Hinzu kam eine Veränderung der Familiensituation und trotz Rücklagen konnte die Halterin die Tierarztkosten für Bella bald nicht mehr stemmen, so dass sie beim Fonds für alle Felle um Hilfe bat.

Babyalarm bei Lilly
Lilly wurde in einem Karton vor der Haustür einer privaten Pflegestelle ausgesetzt. Sie wurde dort liebevoll aufgenommen und erst mal in einem Notgehege untergebracht. Noch in der gleichen Nacht gebar Lilly vier Kaninchenkinder.
Lilly und ihre Kleinen entwickelten sich prächtig und fraßen wie die Küchenraupen, so dass nicht nur Tierarzt-, sondern auch Futterkosten zu stemmen waren. Der Fonds für alle Felle half der kleinen Familie mit einem großzügigen Futterpaket.

*Anmerkung: Die Fallbeispiele sind aus Gründen des Datenschutzes leicht modifiziert, entsprechen in ihren Grundzügen aber der Wirklichkeit.

Sowohl für Hannes als auch für Bella übernahm der Fonds für alle Felle nach einem Antrag der Besitzer/innen einen Teil der Tierarztkosten gegen Vorlage der Tierarztrechnung. Im Fall von Lilly unterstützten wir in Form von Futterpaketen. Wir lesen auch selber viel im Forum des Kaninchenschutz e.V. und helfen, wenn es uns richtig und wichtig erscheint. Auch fungieren wir als „Zwischenstelle“ für zweckgebundene Geldgeschenke, d.h. es können Gelder für ein bestimmtes Notfell überwiesen werden, die dann vom Fonds verwaltet und ausgezahlt werden.


Wir arbeiten:
  • Vereinsunabhängig – Kontoführung, Abstimmung und Hilfe erfolgt ohne Rechenschaft oder Information irgendeines Vereins
  • Diskret – Geldgeschenke und Hilfsanfragen werden diskret behandelt
  • Transparent – jeden Monat erfolgt hier eine genaue Abrechnung über Einnahmen und Ausgaben
  • Demokratisch – jede Entscheidung erfolgt durch Mehrheitsbeschluss des Fonds-Teams
Hinter dem „Fonds für alle Felle“ steckt ein Team von fünf ehrenamtlich arbeitenden Kaninchenschützerinnen, das sich durch Aktionen im Kaninchenschutzforum und bei Facebook um das Sammeln von Geldern zugunsten von Not-Kaninchen kümmert (z.B. durch Aufrufe oder auch Auktionen) und die so erhaltenen Finanzhilfen verantwortungsvoll verwaltet. Wirklich zu schaffen ist das aber nur durch weitere, oft anonyme, fleißige Helferinnen und Helfer, die den Fonds durch nützliche und hübsche Dinge zum Versteigern und Geldgeschenke unterstützen. Dies beschreibt auch der letzte Jahresbericht:

Jahresbericht 2016
„Wir wollen daran festhalten, dass wir zur Gemeinschaft geboren sind. Unsere Gesellschaft gleicht weitgehend einem Steingewölbe, das zusammenbrechen würde, wenn die Steine sich nicht gegenseitig tragen.“
(Seneca)

Dieser Spruch passt gut zur Fonds-Gemeinschaft aus lieben Menschen, die für uns tolle Dinge bastelten, nähten und gestalteten, Geschichten und Texte schrieben, unsere Auktionen durch Mitbieten und Teilen unterstützten, den Notfellchen gute Gedanken und Wünsche schickten und uns unsere Arbeit leichter machten. Jeder gab ein Stück und hat dazu beigetragen - gemeinsam haben wir Großes geschafft und unser Werk ist solide gemauert. Wir danken Euch allen von ganzem Herzen dafür und wünschen uns, dass wir auch im nächsten Jahr auf und mit Euch bauen können.

Das haben wir im vergangenen Jahr erreicht:
Wir konnten insgesamt ca. 5700.- einnehmen. Ausgegeben haben wir rund 5600.- für die Notfelle. Das sind im Monat ca. 470.-.
Helfen konnten wir ca. 130 Tieren.
Es gab fast 30 A(u)ktionen.

Einen Unterstützungsantrag kann prinzipiell jede Person (allerdings keine (Hobby)züchter) stellen, die sich in einer finanziellen Notlage befindet und die Kosten für Tierarzt oder Futter vorübergehend nicht allein bewältigen kann.
Es reicht eine eMail an fondsfuerallefelle@mail.de oder eine Private Nachricht, in der die Sachlage kurz beschrieben wird. Im Idealfall wird auch berichtet, welche Aktivitäten schon unternommen wurden, um die Notlage selbst zu lösen. Wir vom Fonds-Team beraten uns dann und entscheiden gemeinsam, ob und vor allem wie wir am besten helfen können.

Im Forum kann unser Vorstellungs- und Abrechnungsthread gelesen werden und hier berichten wir über Aktuelles und freuen uns über regen Austausch mit allen Usern des Forums. Außerdem findet ihr uns bei Facebook.

Wir freuen uns, wenn Ihr Kontakt zu uns aufnehmt - egal, ob Ihr Hilfe braucht oder selber helfen möchtet.

Euer Fonds für alle Felle
Almuth, Anna, Friederike, Heike und Katharina

Klopfer hilft

Unter dem Namen Klopfer Hilft haben sich acht engagierte Tierliebhaberinnen zusammengeschlossen, deren Ziel es ist, eine unabhängige Unterstützungsmöglichkeit für Menschen oder Tiere in Not anzubieten - wobei die Wege dafür vielfältig sind.
In den meisten Fällen werden vor allem finanzielle Mittel benötigt. Damit kann z B. Notfalltieren geholfen werden, in ein neues, artgerechtes Leben zu starten. Klopfer Hilft unterstützt jedoch auch Tierhalter, die sehr pflegebedürftige oder plötzlich schwer erkrankte Tiere haben und aufgrund hoher Behandlungskosten an die eigenen finanziellen Grenzen gekommen sind. In anderen Fällen bringen Sachspenden bereits eine Erleichterung, weswegen Klopfer hilft sich auch darum kümmert.

Die benötigten Gelder oder Sachmittel werden von den Mitgliedern des Teams eigenständig gesammelt und verwaltet. Als Kommunikations- und Sammelplattform nutzt Klopfer Hilft hauptsächlich das Forum des Kaninchenschutz e.V., innerhalb dessen regelmäßig Auktionen oder Aktionen in Eigeninitiative gestartet werden. Weiterhin gehen Geldspenden auf freiwilliger Basis ein.

Die Verwaltung der Gelder und Sachspenden erfolgt im "Hintergrund" durch die Mitglieder der Notfallunterstützung. Auf Notfälle aufmerksam wird das Team in der Regel durch persönliche Anfragen oder allgemeine Spendenaufrufe im Forum. Innerhalb einer kurzen Entscheidungsphase wird dann über die Art und Höhe der Unterstützung beraten. Alle Ein- und Auszahlungen werden monatlich im Forum öffentlich gemacht. Wichtige Infos und Neuigkeiten wird es demnächst auch auf Facebook geben. Wer Hilfe benötigt oder dem Team einen Tipp geben will, kann eine E-Mail mit einer kurzen Situationsschilderung an klopfer-hilft@gmx.de senden. Auch über Spenden oder anderweitige Unterstützungen freuen sich die Mitglieder von Klopfer Hilft jederzeit sehr. Nur so kann auch weiterhin Tieren in Not und deren Pflegern geholfen werden.

Informationen und mehr zu Klopfer hilft finden sich hier im Forum.

           

Termine

In den nächsten Wochen finden mehrere Stammtische statt - unter anderem in Bochum und Hamburg.
Die genauen Termine und Treffpunkte findet ihr im Forum des Vereins.          

           




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